Was sich an diesem Sonntag in der Werdorfer Sporthalle abspielte, kann man aus RSV-Sicht mit dem Wort „Wahnsinn“ nur grob beschreiben. Völlig unerwartet und mit einer blutjungen Truppe holte sich das Team von Trainer Andreas Schulz nach einem Sieg im Neunmeterschießen im Finale gegen Gastgeber FC Werdorf den mit 400 Euro dotierten Pokal!
Dabei hatte in der Zwischenrundengruppe alles sehr bescheiden angefangen: Mit 2:6 unterlag man zunächst den Werdorfern und musste im letzten Spiel gegen die alten Bekannten vom SC Münchholzhausen/Dutenhofen mit sage und schreibe drei Toren Unterschied gewinnen. Das schier Unmögliche gelang, der RSV siegte nach faszinierender Leistung mit 4:0, wobei man bis drei Minuten vor Ende mit nur 1:0 in Front gelegen hatte und die Treffer 3 und 4 in Unterzahl erzielte!
Das Halbfinale gegen den KOL-Zweiten Rot Weiß Wetzlar wurde zu einer klaren Sache und so wartete im Endspiel erneut das Team des Gastgebers. Werdorf ging in einer von Taktik geprägten Partie zunächst in Führung, RSV-Neuzugang Lucien Moreno Coca, der ein starkes Debüt feierte, glich aber aus. Als die Gastgeber fünf Minuten vor dem Ende erneut den Führungstreffer erzielten, schienen dem RSV die Felle davon zu schwimmen, „Routinier“ David Kierok gelang aber der wiederholte Ausgleich, sodass das Neunmeterschießen die Entscheidung bringen musste.
Hier avancierte Nachwuchskeeper Marvin Klaus zum Helden des Tages, indem er gleich drei Schüsse der Werdorfer hielt. Dem am Finaltag überragenden Tim Eckhard war es schließlich vorbehalten, den entscheidenden Neunmeter zu verwandeln und für grenzenlosen Jubel im RSV-Lager zu sorgen. Für den RSV spielten Marvin Klaus, Johannes Euler, Mario Laca, Kevin Dietrich, David Kierok, Tim Eckhard, Christo Boidanidis und Lucien Moreno Coca sowie in der Vorrunde Joachim Netsch und Nils Henrich.
VIDEO: Entscheidung im Neunmeterschießen durch Tim Eckhard
Den perfekten Hallentag aus RSV-Sicht machte die RSV-Zweite perfekt: Im paralell ausgetragenen Turnier für A- und B-Liga-Teams unterlag man zwar im Finale der SG Oberbiel II deutlich, verkaufte sich aber über beide Turniertage äußerst gut.
