Auch wenn der Ball auf den Büblingshäuser Sportplätzen derzeit pandemiebedingt ruht, steht das Vereinsleben beim RSV nicht still. Der Jugendausschuss hat die Zeit genutzt, um – abteilungsübergreifend – ein Kinderschutzkonzept zu entwickeln und möchte dieses 2021 in die Tat umsetzen.
„Wir wollen mit unserem neuen Konzept der Verantwortung für die uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen noch besser gerecht werden“, erklärt RSV-Jugendleiter Erik Caspari. „Einem Verein, der vorausschauende Präventionsarbeit leistet, ohne durch einen konkreten Anlass getrieben zu sein, vertraut man sein Kind mit gutem Gewissen an. Dies ist in unseren Augen auch Merkmal einer verantwortlichen und qualitativ hochwertigen Vereinsarbeit.“
Das neue Kinderschutzkonzept sieht neben einem Verhaltenskodex im Verein auch die Einführung von konkreten Verhaltensregeln für alle Trainer und Betreuer im Umgang mit Kindern und Jugendlichen vor. Darüber hinaus werden alle Betreuer und Trainer verpflichtet, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen, ohne das die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Verein nicht mehr möglich sein wird. Umgesetzt werden soll das Konzept in allen RSV-Abteilungen, in denen Kinder und Jugendliche aktiv Sport treiben, also außer dem Fußball einschließlich Fußball-ID-Abteilung noch im Tennis, im Turnen und beim Eisstockschießen.
Als Ansprechperson für alle Belange rund um das Thema „Kindeswohl“ und Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche im Problemfall soll möglichst zeitnah eine „Beauftragter Kindeswohl“ installiert werden. Dieser soll sich den Problemen und Nöten der Jugendspieler annehmen, dient auch den Betreuern und Trainern als Ansprechperson und kann mit eigens kreierten Interventionsleitlinien im Krisenfall aktiv werden und die Unterstützung von kooperierenden Hilfsorganisationen in Anspruch nehmen.
Das Konzept entwickelt hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus Jugendleiter Caspari, dem sportlichen Leiter Andreas Schulz, Tennis-Abteilungsleiter Axel Unnützer und mehreren weiteren Jugendtrainern im Rahmen eines Online-Seminars, angeboten im Rahmen des Projekts Jugend – Trainer – STÄRKEN der DFL Stiftung, gefördert durch die Robert Bosch Stiftung und angeleitet von Holger Wiewel (Arbeit und Leben Bielefeld e.V.).
„Wir sind alle der Meinung, dass man sich auch ohne konkreten Anlass in einem Verein präventiv mit dem Thema „Kindeswohl und Kinderschutz“ befassen muss“, so Caspari weiter. „Dass wir mit dem Thema glücklicherweise bisher noch nichts Größeres zu tun hatten, heißt ja nicht, dass dies auf Ewigkeit so bleibt. Bei unserer wachsenden Jugendabteilung muss man immer damit rechnen, mit dieser Thematik konfrontiert zu werden. daher benötigen wir dieses Kinderschutzkonzept, um sensibel für das Thema im Sinne der Kinder zu sein, aber auch als Unterstützung für unsere Trainer und Betreuer.“