Inklusionsliga startet mit dem RSV – Aschaffenburg erlebt den ersten Spieltag

Am vergangenen Samstag (17. September) startete die „1. inklusive Fußball-Liga“ unter dem Dach des HBRS in Aschaffenburg. Der Veranstalter SV Vatanspor hatte für einen tollen Rahmen gesorgt. Der Wettergott hat sich, nach dem Dauerregen der letzten Tage, als Fußball-Fan gezeigt. Der Spieltag konnte bei schönstem Sonnenschein durchgeführt werden.

Auf dem Kleinfeld im Modus 7 gegen 7 hat jede Mannschaft die Möglichkeit bis zu zwei Spielerinnen oder Spieler ohne Handicap auf das Spielfeld zu bringen. Die restlichen Spielerinnen und Spieler können unterschiedliche Handicaps haben. Wie in der Hessenliga Fußball-ID sind sowohl die Abseits- als auch die Rückpassregel außer Kraft gesetzt. Gemischte Mannschaften sind erlaubt. Es spielen also häufig Männer und Frauen in einem Team. Aktuell gibt es noch keine Altersbegrenzung in der neuen Liga!

„Wir werden die neue Liga dafür nutzen, unsere Spielern aus dem Anschlusskader Spielanteile zu geben. Wir haben auch drei bis vier Spieler dabei die schon Erfahrungen in der Hessenliga-ID gesammelt haben“, so Marcel Hanisch der Trainer des RSV zu seinem Kader für die neue Inklusions-Liga. Neben dem heimischen RSV Büblingshausen und dem TSV Klein-Linden starten noch Teutonia Köppern, VFB Offenbach, 1. FCA Darmstadt und Rhinos Wiesbaden aus der ID-Liga in die neue Inklusions-Liga. Das Feld wir durch die beiden Mannschaften von Vatanspor Aschaffenburg und von JFV Unterflockenbach/Trösel ergänzt.

Der RSV spielte im ersten Spiel gegen Unterflockenbach / Trösel. Beide Teams hatten ihre Chancen, der RSV hatte neben der körperlichen Überlegenheit auch ein kleines Plus an Chancen. Nachdem sich die Mannschaften schon fast mit einem Unentschieden abgefunden hatten, war es Kapitän Christopher Rompf (CR7), der kurz vor Schluss einen Abpraller über die Linie stocherte. Der Jubel war zwar groß beim RSV aber der Schiedsrichter entschied auf Foulspiel und Freistoß im Torraum von Unterflockenbach. Es blieb dann beim 0:0. Im zweiten Spiel hatte man auf der Seite von Büblingshausen mit einem Ligakonkurrenten aus der ID-Liga zu tun. Mit dem 1. FCA Darmstadt entwickelte sich eine muntere Partie auf Augenhöhe.  Wieder hatten beide Mannschaften ihre Torgelegenheiten. Die Darmstädter zeigten sich etwas cleverer und nutzten eine ihrer Chancen zum 1:0 und das war auch gleichzeitig der Endstand.

Im letzten Spiel hatte der RSV den haushohen Favoriten aus Wiesbaden vor der Brust. Nach einem schnellen 1:0 für Wiesbaden gelang Sascha Schmutzer nach toller Vorarbeit von Christopher Rompf der historisch erste Treffer für den RSV in der neuen Liga. Das 1:1 war nur von kurzer Dauer und das Team aus der Landeshauptstadt drehte noch mal richtig auf. Torhüter Ramon Cymbalak verhinderte mit vielen Glanztaten noch Schlimmeres aber Wiesbaden gewann deutlich mit 5:1.

„Wir sind froh, dass wir von Anfang an dabei sind“, so Karsten Dähnrich der Macher für den Fußball von Menschen mit Handicap beim RSV Büblingshausen. „Wir alle können noch einige Dinge verändern, damit die Spiele noch besser funktionieren. Ich finde aber, dass wir einen tollen ersten Spieltag erlebt haben“.

Weiter geht es mit der 1. Inklusiven Fußball-Liga am 2. Dezember in Grünberg. Hier findet der zweite Testspieltag für 2017 statt. Danach werden sich die Verantwortlichen zusammen setzen und überlegen, ob es weitere Veränderungen am Regelwerk oder an den Modalitäten braucht, damit die Liga in der Saison 2018 voll an den Start gehen kann. Damit das neue Projekt des HBRS erfolgreich verläuft, hat man sich auf Seiten des Verbandes einiges überlegt. In der Anfangsphase wird die Liga wissenschaftlich von der Goethe Universität in Frankfurt begleitet. Es erfolgt gleichzeitig eine Qualifizierung der Trainer in einem C-Lizenz Lehrgang des HBRS. Das Ministerium des Inneren, der wichtigste Unterstützer in Hessen für den Bereich Inklusion im Sport, ist ebenfalls mit an Bord!