Je länger die Saison in der Gruppenliga dauert, desto bitterer wird sie für den RSV: Nicht nur, dass die Truppe von Trainer Marcel Cholibois auf ein halbes Dutzend Stammspieler (wieder einmal) verzichten musste, auch der Spielverlauf am Sonntag in Battenberg war ein Spiegel der bisherigen Saison: Eine alles gebende und tapfer kämpfende RSV-Mannschaft kassiert mit der letzten Aktion des gesamten Spiels in der 4. Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer per direkt verwandeltem Freistoß. Zu diesem Zeitpunkt war der Gast durch den verletzungsbedingten Ausfall von Sven John sowie eine umstrittene gelb-rote Karte gegen Marcel Albrecht noch weiter dezimiert, hielt sich an dem einen Punkt aber tapfer fest bis zur Nachspielzeit.
Zuvor war wenig spielerisch passiert – und zwar auf beiden Seiten. Auf dem recht holprigen Platz in Battenberg blieb bei beiden Mannschaften viele Stückwerk, Gefahr entstand meist durch hohe Bälle oder Standards, wodurch es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabinen ging.
In der zweiten Hälfte hatte dann Maurice Albrecht wieder eine Chance für den RSV. Nachdem sich Michael Preidt bis zur Grundlinie durchgetankt hatte, legte er auf Albrecht zurück. Sein Schuss wurde aber mit Fußabwehr geklärt (65.).
Durch die Unterzahl nach der erwähntem gelb-roten Karte war der RSV in der Schlussphase mehr in Bedrängnis. Ein Schuss von Burak Yavuz (84.) wurde vom wieder großartig haltenden RSV-Keeper Jo Netsch stark pariert. In der Nachspielzeit gab die Heimmannschaft noch mal Gas. Als bereits fünf Minuten über die Zeit waren, gab es noch einen letzten Freistoß für den FCE. Fabian Mohr (90+5.) trat an und brachte den Ball im Kasten unter. Andreas Schulz, sportlicher Leiter des RSV: „Der Freistoß war unhaltbar. Aber bitter ist für diesen Spielverlauf mehr als untertrieben.“
Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt dem RSV indes nicht. Bereits am Mittwoch steht bei der SG Kesselbach/A./O. (19.30 Uhr in Rabenau-Kesselbach) das nächste Auswärtsspiel auf dem Plan.