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Soeben hatte die Begegnung seines RSV Büblingshausen gegen die U 23 des SC Waldgirmes in der Fußball-Gruppenliga mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden geendet. Zufrieden mit dem Punkt war der Coach der Gastgeber allemal, was die Freude des 43-jährigen jedoch trübte, war die Tatsache, dass sich die Seinen den Ausgleichstreffer erst in der Schlussminute eingefangen hatten. „Natürlich ist das am Ende immer ein bisschen ärgerlich. Aber ich muss meiner Truppe ein Kompliment machen, sie hat heute richtig gut verteidigt“, fand Schulz hinterher lobende Worte für sein Team.

Sein Gegenüber, Waldgirmes-Spielertrainer Mario Schappert, hatte „das erwartet schwere Spiel“ gesehen und fand ebenfalls, dass „das Ergebnis im Großen und Ganzen in Ordnung“ ging.

Und dennoch gab es am Sonntagnachmittag Gewinner auf der Bezirkssportanlage im Wetzlarer Süden: So durften sich die etwa 110 Zuschauer neben dem strahlend schönen Wetter ebenso an dem auf dem Geviert Dargebotenen erfreuen. Die Begegnung wogte hin und her und hatte zahlreiche Höhepunkte zu bieten. So besaßen die Waldgirmeser nach 27 Minuten den ersten Hochkaräter, doch der von Schappert gegen die Laufrichtung von RSV-Schlussmann Joachim Netsch gedrückte Kopfball konnte von Letzterem noch gekonnt pariert werden. Büblingshausen hielt nach etwas mehr als einer halben Stunde mit einem nur knapp neben den Kasten rauschen Abschluss von Michael Wagner dagegen, der in dieser Spielzeit erstmals in der Startformationen stand.

Die RSV-Abwehr, die in den beiden vorangegangenen Partien insgesamt 14 Gegentreffer hatte hinnehmen müssen, stand ordentlich, hatte jedoch Glück, als ein Geschoss des Waldgirmesers Mario Glasauer nach 55 Minuten an den Pfosten donnerte. Zwei Zeigerumdrehungen später klingelte es dann tatsächlich – allerdings auf der Gegenseite. Nach einem Konter legte Tim Eckhard das Leder quer auf den inzwischen eingewechselten Sedat Aktas, das gegen seinen Ex-Verein mit einem platzierten Linksschuss für das 1:0 sorgte. Die Gäste antworteten eine knappe Viertelstunde später mit einem Kopfballtreffer von Schappert, der allerdings wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt wurde. „Das war nie und immer Abseits. Wenn wir da das 1:1 machen, dann gewinnen wir das Spiel vielleicht noch“, so der Waldgirmeser Coach, der kurze Zeit später sah, wie ein Heber seines Mitstreiters Sebastian Schäfer ans Lattenkreuz knallte.

„Wir mussten bereits zu Beginn der zweiten Hälfte zwei Mal verletzungsbedingt wechseln und sind dann hinten raus etwas auf dem Zahnfleisch gekrochen“, wusste Schulz später. Der Ausgleich hing in der verbleibenden Spielzeit förmlich in der Luft. Und doch dauerte es bis zur Schlussminute, ehe der nach einer Stunde eingewechselte SCW-Akteur Janis Holz den Ball im Strafraum gedankenschnell in die Maschen des RSV-Tores beförderte.

Das 1:1 war insofern besonders ärgerlich für die Gastgeber, weil ein möglicher Sieg der perfekte Aufgalopp für die kommenden beiden Wochen gewesen wäre: Da hat der Neuling bei der SG Waldsolms und anschließend gegen den TSV Klein-Linden nämlich die Möglichkeit oder beinahe schon die Verpflichtung, gegen zwei direkte Konkurrenten einen großen Schritt in Richtung des rettenden Ufers zu tun.