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Furiose Aufholjagd sichert Titel

Von Rang sechs auf eins: RSV Büblingshausen II wird Meister der B-Liga Süd

Noch zur Winterpause schien sich beim RSV Büblingshausen II die Geschichte der letzten drei Jahre zu wiederholen. Einige Male während der vergangenen Runden waren die Wetzlarer Vorstädter in Schlagdistanz zu den Spitzenteams der Fußball-B-Liga Süd und hatten die Aufstiegsränge im Visier – stets stand am Ende Rang fünf, wenngleich mit eindeutig positiver Tendenz.
Auch in dieser Saison trennten die RSV-Zweite, im Dezember auf Rang sechs liegend, zwischenzeitlich stolze elf Punkte vom Platz an der Sonne. Geschichte wiederholt sich aber nicht immer. Dass es in dieser Saison für Büblingshausen anders kam, liegt zum einen an einem furiosen Jahr 2012, in dem die „Zwote“ des RSV kein einziges Spiel verlor. Der Aufstiegscoup stellt aber zugleich das Ergebnis eines konsequent umgesetzten Konzepts dar, das untrennbar mit dem Namen des Cheftrainers Andreas Schulz verknüpft ist.
Schulz, der die erste Mannschaft in der Kreisoberliga betreut, kennt das Gros der heutigen Leistungsträger noch aus dem Jugendbereich und hat die fußballerischen Fähigkeiten seiner Schützlinge seitdem Stück für Stück ausgebaut. Dementsprechend schwärmt der Spielausschussvorsitzende Markus Klaus in höchsten Tönen von seinem Übungsleiter: „Andreas Schulz ist der beste Trainer, den wir uns vorstellen können, ein Glücksfall, sowohl fachlich als auch menschlich.“

Während Schulz im Training an den taktisch-methodischen Feinheiten bei der RSV-Truppen feilt, meistert Sascha Meier das sportliche Tagesgeschäft bei der „Zweiten“ mit Bravour. Meier, im letzten Jahr noch selbst in der Reserve aktiv, kennt Akteure und Strukturen beim RSV aus dem Effeff und verstand es während der gesamten Spielzeit, die Freude am Kicken in seinem Team nicht zu kurz kommen zu lassen.

„Sascha hat einen großen Anteil daran, dass die Jungs so toll mitgezogen und bei allem Ehrgeiz auch richtig Spaß am Fußballspielen haben“, so Klaus. Dabei hatte Meier teilweise mit einem echten Luxusproblem zu kämpfen, wie der Spielausschuss-Boss zu berichten weiß: „Das Leistungsniveau war oft so dicht, dass es unglaublich schwerfiel, nur 14 Mann spielen zu lassen. Klar sind die nicht berücksichtigten Jungs dann enttäuscht, aber Sascha hat diese heiklen Momente immer wieder mit viel Fingerspitzengefühl gemeistert.“

Auch wenn Klaus den Seinen eine „super Vorbereitung“ im Sommer attestiert, kam der frischgebackene Meister mühsam aus den Startlöchern und musste immer wieder Nackenschläge einstecken. „In der Hinrunde waren wir teilweise übermotiviert und in der ein oder anderen Partie auch zu blauäugig“, erklärt der Obmann die eher mäßige erste Hälfte, in der der frischgebackene Meister alle seine drei Saisonpleiten bezog und besonders gegen die direkten Mitkonkurrenten im Aufstiegskampf Federn ließ.

Wer allerdings geglaubt hatte, dass sich die Meier-Elf angesichts von elf Punkten Rückstand auf Rang eins nun eine online casino spiele gemächliche Rückserie gönnen würde, wurde eines besseren belehrt. „Das Ziel, aufzusteigen, kam vor der Runde aus der Mannschaft selbst. Deshalb war keiner gewillt, vorzeitig den Kopf in den Sand zu stecken“, verweist Klaus auf die große Moral des Teams.

Nach dem 3:3 beim TuS Philippstein ist der Meister nicht mehr aufzuhalten

Und tatsächlich spielte sich die RSV-Reserve nach der Winterpause zusehends in einen Rausch. Mit „Auswärtsdreiern“ in Steindorf und Volpertshausen schwellte die ohnehin schon breite Brust des Meisters immer weiter an. Den „Knackpunkt“ der gesamten Spielzeit sieht Klaus allerdings in der Partie beim TuS Philippstein: 1:3 lag der RSV kurz vor Schluss zurück, ehe zwei späte Tore noch einen für den Kopf immens wichtigen Zähler retteten. „Das war die Initialzündung, spätestens da hatten die Jungs gemerkt, dass sie sich vor niemandem in der Liga verstecken müssen“, blickt Klaus zurück. Leidtragende des gewachsenen Selbstbewusstseins der Aufstiegshelden waren die nächsten Gegner des RSV, die fast allesamt mit deftigen Packungen nach Hause geschickt wurden.

Die beste Offensive der Liga (92 Tore) um Goalgetter Johannes Märzhäuser war so richtig in Fahrt gekommen und bis zum Ende der Saison nicht mehr zu bremsen.

Neben der „tollen Atmosphäre im gesamten Verein“, der regen Trainingsbeteiligung und der Motivation der „jungen Wilden“, sich mit guten Leistungen für den Kreisoberliga-Kader zu empfehlen, sieht Klaus abseits des grünen Rasens auch in der gut funktionierenden Vorstandsarbeit einen wichtigen Baustein des Büblingshausener Erfolges: „Dieter Schulz als erster Vorsitzender lässt uns jegliche Unterstützung zukommen, ohne dabei großen Druck aufzubauen. Mehr kann man sich nicht wünschen.“

Damit sich auch in der kommenden Saison die sportlichen Wünsche der Verantwortlichen und des kickenden Personals erfüllen, wird hinter den Kulissen bereits fleißig an einer schlagkräftigen A-Liga-Truppe gebastelt. Klaus freut sich insbesondere über „vier bis fünf Spieler, die uns vor einigen Jahren verlassen haben und nun ihr Glück erneut beim RSV versuchen wollen.“ Mit Hilfe der Rückkehrer und dem eingespielten Stamm des Aufstiegskaders soll das oberste Ziel „Klassenerhalt“ in der neuen Spielzeit so schnell wie möglich perfekt gemacht werden, um perspektivisch zum „Stammgast“ in der A-Liga zu werden.

Die Voraussetzungen dafür scheinen in Büblingshausen geschaffen, nicht zuletzt in struktureller Hinsicht, wie Klaus betont: „Mit dem im September eingeweihten Kunstrasenplatz verfügen wir auf der Bezirkssportanlage nun über ein modernes Umfeld als notwendige Basis für den langfristigen sportlichen Erfolg“.

Und an dem zweifelt in Büblingshausen angesichts der Qualität der Mannschaft kaum einer, schon gar nicht Klaus: „Unsere Spieler sind fast alle blutjung und werden in jedem Match dazulernen. Das ist unser großer Vorteil“.

Es klingt wie eine Drohung an die Konkurrenz.