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Fehlstart ins neue Jahr: Effektivität entscheidet Stadtderby zu Ungunsten des RSV

Bereits vor dem Anpfiff war den beiden Mannschaften die Wichtigkeit der ersten Restrundenbegegnung anzumerken. Gerade für die auf Platz 14 stehenden Büblingshausener war ein Auftaktsieg dringend notwendig, um den Anschluss an das „rettende Ufer“ nicht vollends zu verlieren. Dementsprechend forsch gingen die Kontrahenten in der Anfangsphase zu Werke: Intensive Zweikämpfe und viele kleine Fouls prägten zu Beginn das Geschehen. Nach elf Minuten setzten die bis dato optisch überlegenen Gastgeber ein erstes kleines Ausrufezeichen durch einen Distanzschuss von Tolga Kurucu, der das Ziel jedoch um einige Meter verfehlte. Wie aus dem Nichts und mit der ersten Torannäherung kamen die defensiv disziplinierten Gastgeber dann zum Führungstreffer: Nach einem verunglückten Einwurf von David Kierok schnappte sich TuS-Torgarant Denis Walter das Leder, tankte sich unnachahmlich durch die Büblingshausener Defensivreihe und vollendete mit einem Flachschuss ins linke Eck zum 1:0. „Gegen so einen guten Angreifer müssen wir da einfach aggressiver zu Werke gehen“, übte RSV-Übungsleiter Andreas Schulz Kritik. Die Gastgeber ließen sich von dem Rückschlag aber nur wenig beeindrucken, hatten durch Serdan Aktas, der ein Zuspiel von Mittelfeldmotor Patrick Meisterjahn verpasste, und einen Linksschuss von Florian Bunde zwei gute Gelegenheiten auf den postwendenden Ausgleich. Umso bitterer aus Sicht der Platzherren, dass die brutal effektiven Lahninselkicker mit der zweiten Möglichkeit wieder erfolgreich waren: Arthur Skakovskij schickte mit einem Steilpass Denis Walter auf die Reise. Der Stoßtürmer bewies daraufhin im 16-Meter-Raum Übersicht und bediente per Rückpass den an diesem Tag überzeugenden Johannes Eckstein, der das Spielgerät nur noch ins leere Gehäuse bugsieren musste (32.). Vor dem Gang in die Kabinen überschlugen sich dann die Ereignisse: Büblingshausen schnürte die Tafferner-Truppe in der eigenen Hälfte ein, schaffte es aber nicht, ihre Drangphase mit etwas Zählbarem zu belohnen: Aktas, Meisterjahn und Michael Wagner scheiterten per Dreifach-Chance am glänzend aufgelegten TuS-Schlussmann Ralph Ort (37.). Im Gegenzug hätte Walter per Konter auf 3:0 erhöhen, setzte seinen Lupfer jedoch neben den Kasten. In der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie: Die Blau-Weißen versuchten immer wieder durch gefälliges Kurzpassspiel, die dicht gestaffelte Naunheimer Abwehrreihe zu überwinden, meist fehlte es aber an der nötigen Präzision und Durchschlagskraft. „Meine Jungs haben heute in der Defensive sehr diszipliniert agiert und all meine Vorgaben umgesetzt. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, fand Tafferner lobende Worte.

653088_1_fullheight_image_2118214e3872b36 In der 70. Minute machten die Gäste das Geschehen dann unnötig spannend: Kapitän Jonas Kuss erhielt wegen Meckerns die gelb-rote Karte und leitete damit ein abschließendes Powerplay der Gastgeber ein.

Doch der Elf von Trainer Andreas Schult fehlte es an diesem Tag im letzten Angriffsdrittel an Kaltschnäuzigkeit: Sowohl Aktas mit einem Volleyversuch (73.) als auch Bunde, der nach tollem Doppelpass mit Meisterjahn frei vor dem Kasten auftauchte (75.), sorgten nicht für den ersehnten Anschlusstreffer. Der gelang erst Ivan Miocevic per Flugkopfball in der Nachspielzeit – letztendlich zu spät, um dem rassigen Derby – Schiedsrichter Jonas Paul Stehling verteilte insgesamt sieben gelbe und zwei gelb-rote Karten – eine Wende zu geben. „Naunheim war körperlich sehr präsent. Wir hätten viel früher den ersten Treffer erzielen müssen, damit hier noch punktemäßig etwas drin gewesen wäre“, haderte Schulz mit den vielen vergebenen Chancen, während sein Gegenüber die Geschlossenheit seines Teams in den Mittelpunkt rückte: „Ich hatte das Gefühl, dass wir heute den Sieg etwas mehr wollten als der Gegner. Wir waren in den entscheidenden Momenten einen Tick effektiver.“

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